Neubau Unterbau

Grundlage für den Neubau

Die Anlage besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen:

  1. Dem ursprünglichen (alten) Abschnitt mit der Landschaft, dem darunterliegenden Schattenbahnhof zum Abstellen der Züge und dem kürzlich angebauten Gleiswendel (siehe Ersatz Steilstrecke mit Gleiswendel
  2. Dem neuen Abschnitt mit der Schnellfahrstrecke in U-Form entlang der Wände des Kellers sowie dem Strassenbahn-Abschnitt auf der linken Seite und einer kleinen Abstellanlage auf der rechten Seite.

Der alte Abschnitt steht auf provisorischen Arbeitsböcken und hat nur einen Übergang zum neuen Anlagenteil auf der Rückseite der Anlage auf dem Niveau des Schattenbahnhofes. Da der alte und neue Teil nicht fest miteinander verbunden sind, ist der Übergang etwas heikel zum Befahren.

Nebst dem Faktor, dass die Anlage temporären Charakter hat, sind auch die zu wenigen Abstellflächen für die Züge ein Problem. Die Sammlung erweitert sich stetig, aber es gibt nicht genügend Abstellkapazitäten.

Vom Mietverhältnis zum Eigentum

Ausschlaggebend für den Neubau des Unterbaus war, dass der Keller neu Eigentum und nicht mehr ein Mietobjekt war. Damit erhielt die Anlage eine gewisse zeitliche Perspektive und die eher temporäre Lösung konnte einer permanenten Variante weichen.

Die ursprüngliche Idee war es, die komplette alte Anlage zu liquidieren. Allerdings wäre das zum einen mit einem sehr grossen Aufwand verbunden, andererseits wäre es schade für die ganze Arbeit gewesen, die in den Landschaftsbau investiert wurde. Das Konzept dieser Radikallösung war bereits fertig:

Der sentimentale Wert der alten Anlage überwog am Ende gegenüber der besseren Befahrbarkeit, welche mit einer komplett neuen Anlage gewährleistet worden wäre. Auch die hohe finanzielle Investition hat den Ausschlag gegen einen Neubau gegeben.

Konzept

Das Umbaukonzept beinhaltet vier Kernpunkte:

  1. Die bestehende alte Anlage mit der Landschaft behalten und sauber an den neuen Unterbau anbinden
  2. Die bestehende alte Anlage erweitern
  3. Mehr Abstellfläche generieren
  4. Die Anlage permanent bauen

Herausforderungen

Am meisten Kopfschmerzen bereitet der Übergang vom alten Landschaftsteil zum neuen. Hier gilt es ein “Add-On” zu erstellen, welches sich nahtlos am alten Teil anbinden lässt, gleichzeitig aber herausnehmbar ist.

Zum anderen muss der alte Anlagenteil auf der obersten Ebene um einen Schienenkreis um die Anlage herum erweitert werden. Wie befestige ich das zusätzliche Material und kann ich die bestehenden angeklebten Elemente “verlustfrei” entfernen?

Wie lagere ich die alte Anlage über dem neuen Unterbau, sodass ich wieder den gleichen Höhenunterschied zum Gleiswendel bekomme?

Mehr Abstellfläche generieren

Aufgrund der neuen Nutzfläche konnte (musste) ich den Schattenbahnhof neu konzipieren. Das Ziel war, dass ich alle meine Züge abstellen konnte und sogar noch ein paar “Meter” Abstellgleise übrig habe.

Der Plan dazu sieht wie folgt aus:

Der neue Schattenbahnhof hat 5 Zonen (1-5), einen TrainSafe-Anschluss (6), ein Durchfahrtsgleis (7) sowie mit dem grünen Gleise in der Mitte (8), welches eine Schlaufe bildet, die Möglichkeit wieder Züge wenden zu können.

In der Zone 4 sollen primär jene Züge abgestellt werden, welche über den Gleiswendel nach oben fahren können. Diese Zone wird an die Fleischmann-Trafos, welche auf der alten Anlage zum Einsatz kommen, angeschlossen sein.

Neubau

Welches der beste Weg ist, einen Unterbau zu erstellen, dafür gibt es sowohl in der Fachliteratur als auch im Internet zahlreiche Vorschläge. Es scheint aber nicht den einen besten Weg zu geben, sondern mehrere. Je nachdem, welche Anforderungen man an den Unterbau hat.

Der Plan

Schritt 1: Altes weg

Im ersten Schritt habe ich die alte Anlage zur Seite gestellt, den Schattenbahnhof abgeräumt und den alten Unterbau auseinandergenommen.

Schritt 2: Neuen Unterbau zusammenbauen

Die Streben mit den Metallwinkeln zusammenschrauben.

Die Tischbeine montieren und die Sperrholzplatten anschrauben.

Den neuen Unterbau mit dem bestehenden seitlichen Unterbau fixieren und einen sauberen Übergang schaffen.

Erstes Gleis verlegen…

… und eine Probefahrt machen.

Schritt 3: Schienen verlegen

Danach gemäss Plan die neuen Schienen für den Schattenbahnhof verlegen…

… den TrainSafe-Anschluss testen …

… und die Zuglängen überprüfen.

Es brauchte viel neue Geleise, Weichen und Prellböcke.

Das Resultat, noch mit nicht angeschlossenen Weichen.

Schritt 4: Schattenbahnhof mit Zügen befüllen…

… und hoffen, dass alles passt.

Alter Anlagenteil wieder einsetzen

Bisher war der alte Anlagenteil auf einer Holzkonstruktion montiert, welche auf Arbeitsböcken auflag. Mit dem neuen Unterbau war dies so nicht mehr möglich, und ist musste mir eine andere Lösung überlegen. Eine Anforderung war, dass die alte Anlage trotzdem verschiebbar bleibt, damit ich bei grösseren Störungen auf den Schattenbahnhof zugreifen kann.

Ich entschied mich für folgende Lösung: Eine auf zwei kurzen Tischbeinen montierte Holzlatte, welche mit einem Aluwinkel geschützt ist:

Dank der Alu-Profile gibt es mehr Stabilität und eine bessere Gleitfähigkeit.

Die beiden Auflagen wurden so platziert, dass die Tischbeine jeweils auf einem Kantholz des Unterbaus aufliegen. Andernfalls hätte das Gewicht der alten Anlage die Tischbeine durch die dünne Sperrholzplatte gedrückt. Zwischen den beiden Auflagen habe ich den bisherigen LED-Strip zur Beleuchtung des Schattenbahnhofs montiert.

Die alte Anlage konnte nun auf die beiden neuen Alu-Profile gesetzt werden:

Auch der Gleiswendel bekam einen neuen Unterbau und eine erste Probefahrt verlief problemlos:

Angeschlossen wurde der Gleiswendel wie bisher. Gut erkennbar ist die seitliche Erweiterung (1) und die geplante Fortsetzung (2). Diese Erweiterung führt später um die gesamte alte Anlage herum und ergibt damit einen zusätzlichen Fahrbereich.

Erweiterung des alten Anlageteils

Wie erwähnt ist die Idee, dass links von der alten Anlage eine passende Erweiterung entsteht. Zusätzlich soll um die ganze alte herum ein zusätzlich Gleis verlegt werden:

Dazu mussten leider erstmal ein paar Bäume gefällt werden, weil die dem neuen Streckenabschnitt im Weg standen:

Nach dem Fällen der Bäume konnte die Erweiterung seitlich fortgesetzt und die Schienen provisorisch verlegt werden.

Die zusätzlichen Sperrholzplatten-Trassen wurden mit Metallverbinder und Heissleim angeklebt:

Auf der Rückseite der alten Anlage musste ich die elektrischen Installationen neu verkabeln. Dank WAGO-Klemmen kein Problem. Auf dem Bild gut zu erkennen, die Metallwinkel, welche später die Erweiterung tragen werden. Die Sperrholzplatten-Teile werden einfach mit doppelseitigem Klebeband an den Winkel befestigt.

Am Ende haben wir eine zweckmässige Erweiterung der Strecke um die alte Anlage herum:

Speziell im hinteren Bereich der alten Anlage haben wir mit der Erweiterung eine Menge Gleise:

Der zusätzliche Anlageteil besteht aus einer ähnlichen Konstruktion wie der neue Unterbau. Auch er wurde auf Tischbeinen verschraubten Holzlatten mit Alu-Winkel-Verstärkung gelegt und kann nach vorne gezogen werden (auf dem Bild noch ohne die Alu-Winkel).

Elektrische Anschlüsse

Mit dem neuen Unterbau habe ich mir auch vorgenommen, alle Verkabelungen neu zu machen. Das sind insbesondere die Gleisanschlüsse (analog) sowie die Weichen und Decoder (digital).

Ein Plan, wo die Anschlusspunkte für den Bahnstrom (Gleise) sind und wo die Decoder platziert werden sollten, half dabei.

Unterschieden wird zwischen dem Bahnstrom und Digitalstrom. Der Bahnstrom kommt von den Trafos. Für den Digitalstrom habe ich mir einen speziellen Trafo besorgt:

Mean Well LRS-150F-12 AC/DC-Netzteilbaustein, geschlossen 12.5 A 150 W 12 V/DC

Umschalter für das Schlaufen-Gleis

Die Analog-Technik und der Gleichstrom bringt es mit sich, dass eine Schlaufe nicht einfach so befahren werden kann. Es wird eine Umschaltung der Fahrtrichtung benötigt.

In meinem neuen Schattenbahnhof bildet der markierte Schienenverlauf die Schlaufe. Die Strecke zwischen den beiden Schienentrennern (schwarz) ist der Abschnitt, auf dem der Strom die Polarität ändern muss (gestrichelte Linie). Auf diesem Abschnitt kann der längste Zug vollständig halten. Für

Dieser gestrichelte Abschnitt muss eine eigene Stromversorgung erhalten und bekommt einen Wippschalter, zum Ändern der Polarität.

Resultat

Vorher

Nachher

In einem nächsten Schritt folgt der Ausbau der Erweiterung (links Bild).

Detailaufnahmen

Aufgrund des Neubaus des Unterbaus (Artikel folgt), musste ich die alte Anlage entfernen und zwischenlagern. Das gab mir die Möglichkeit, Szenen der Anlage mit der Kamera neu einzufangen.

Die Minigolfanlage

Die Talstation der Zahnradbahn

Rast im Wald vor der Kapelle

Das alte Bergwerk

Der Fischersteg

Ebenen

Tunnels

Neuzugang TGY Lyria

Lyria ist eine Tochtergesellschaft der SNCF und der SBB, welche die TGV-Verbindungen zwischen Frankreich und der Schweiz betreiben. Anfang 2019 modernisierte Lyria seine Flotte und setzte auf der Verbindung Paris–Basel/Zürich ab 2020 ausschliesslich doppelstöckige Euroduplex-Züge ein.

Ich finde, dass Kato seine Produkte immer zu sehr fairen Preisen anbietet. Normalerweise kaufe ich – aufgrund des Preises – keine neuen Komplettzüge. In diesem Fall musste ich jedoch zugreifen und wieder bei meinem Hoflieferanten in Japan einkaufen.

Kato liefert den Zug – wie so oft – im schicken grünen Einband aus.

Der Zug wird als 10-teiliges Set angeboten, sodass man einen vorbildgerechten Zug hat ohne noch zusätzliche Wagen dazukaufen zu müssen.

Speziell hinweisen möchte ich an dieser Stelle auf den Kupplungsmechanismus.

Die Wagen sind mit einer Steckkupplung ausgestattet.

Zwischen Lokomotive und Wagen ist eine Art der Kato-Kurzkupplung verbaut.

Die Wagen lassen sich problemlos zusammenstecken und auch wieder auseinandernehmen.

Da der Zug zu lang ist, um vernünftig auf ein Foto abzubilden, gibt es ein Video:

Kato Kabelfarben und Polarität

Beim Gleichstrom (DC) kommt es auf die korrekte Polarität an.

Das Kabelsystem KATO UNITRACK ist mit den angebrachten Steckern grundsätzlich so konzipiert, dass eine falsche Polarität nicht möglich ist. Die Stecker können im Prinzip gar nicht falsch zusammengesteckt werden. Schneidet man aber die Stecker ab, muss man wissen, welches Kabel plus (+) und minus (-) ist.

Der Kabel-Farb-Code für die Gleichstromverbindung ist blau/weiss.

Beim Kato-System ist die Polarität wie folgt:

  • Bei Vorwärts (Fwd.) ist weiss der Plus-Pol (+) und blau der Minus-Pol (-) oder auch Masse genannt
  • Bei Rückwärts (Rev.) ist weiss der Minus-Pol (-) und blau der Plus-Pol (+)

Auf der Rückseite des Trafos ist dies gekennzeichnet:

Technofix 300 Alpine-Express (1961)

Ein Klassiker unter den Blechspielzeugen hat den Weg zu mir gefunden! Der Alpine-Express von Technofix aus dem Jahre 1961.

Bei einem Auktionshaus, also ausnahmsweise keiner Auktionsplattform, habe ich für wenig Geld den Zuschlag für dieses schöne Objekt erhalten. Leider hat dieses Exemplar keine Originalverpackung (OVP) und auch keinen Aufziehschlüssel mehr. Das trübt allerdings den Spielpass und die Freude darüber nicht. Für den fehlenden Aufziehschlüssel habe ich bei einem Online-Händler eine Alternative gefunden: Einen 3 mm Innen-Vierkant der als Uhrenschlüssel verkauft wird.

Technofix

Die Firma Gebrüder Einfalt Blechspielwarenfabrik Nürnberg – Technofix war ein Hersteller von Blechspielzeug und einer der grössten Spielzeughersteller Nürnbergs. Das Unternehmen wurde 1922 gegründet und bestand bis zur Einstellung der Produktion 1978. Aus der Zusammenarbeit mit der Baukastenfirma Kosmos entstand bereits im Jahre 1926 das Markenzeichen “Technofix”, welches ab ca. 1935 auch als Firmenname geführt wurde.

Die Produktion von Blechbahnen umfasste an die 100 Motive; manche waren recht einfach gehalten, andere aber höchst ausgeklügelt und sehr schön lithografiert. Neben gängigen Einspureisenbahnen, Autobahnen und Berg- und Talbahnen wurde auch der Alpine-Express produziert.

Weiterführende Informationen gibt es hier:

Alpine-Express

Die Funktionsweise ist einfach, aber ausgeklügelt. Die Anleitung auf dem Originalkarton beschreibt den Gebrauch wie folgt:

Gebrauchsananweisung:

  1. Einen Wagen in Pfeilrichtung bei “Start” auf die Schiene aufsetzen.
  2. Den zweiten Wagen genauso aufsetzen, sobald der erste Wagen die Alpine-Station erreicht hat.

Die beiden Wagen rollen grundsätzlich ohne aufgezogen werden. Sobald aber der Wagen aufgezogen ist und den Zahnradstangenabschnitt erreicht hat, wird auf der Unterseite des Wagens durch das Anfahren des erstens “Zahns” eine Scheibe nach oben gedrückt, welche den Antrieb aktiviert.

Sobald der Zahnstangenabschnitt verlassen wird, fällt die Scheibe wieder runter und stoppt den Antrieb. Danach fährt der Wagen durch das Gefälle mit eigener Kraft. Die Weichen sind so gestaltet, dass die Strecke talwärts im Bereich der Kreuzung leicht gesenkt ist, sodass die Räder der Bahn in die entsprechende Richtung geführt werden.

Die Weiche sowie der Hebelmechanismus im Hintergrund auf der rechten Seite.

Beim Einfahren eines Wagens in die erste Spitzkehre wird mit einem Rad ein Hebel überfahren und gedrückt, welcher in der darunterliegenden Alpine-Station einen Widerstand nach oben drückt und so den zweiten Wagen loslässt, der dort durch eine Öffnung im Dach festgehalten wird.

Gut zu sehen, die Lasche, welche nach unten hängt und so in der erhabenen Öffnung auf dem Dach des Wagens einrastet, sobald dieser in die Alpine-Station einfährt. Der komplette Mechanismus ist im Video (siehe unten) gut zu erkennen.

Nach einer kurzen Aufarbeitung der Bahn und dem leichten Ölen der beiden Wagen läuft die Bahn nun einwandfrei. Zuerst ein paar Impressionen.

Ein Video welches die Bahn in Aktion zeigt.

Ein Souvenir aus den USA

In den Sommerferien war ich in den USA und habe dabei auch den einer oder anderen Modelleisenbahnladen besucht. Mitgebracht habe ich quasi ein Startset des “Just Plug“-Lichtsystem von Woodland Scenics.

Dieses System ist in der Zwischenzeit auch in Europa erhältlich, aber mit einer “Stars and Stripes”-Flagge für die Modelleisenbahnanlage habe ich auch ein Andenken an meine Ferien in den Staaten.

Get Started

Das “Just Plug”-Lichtsystem ist eher für den Modellbahneinsteiger gedacht. Aber ich finde die Idee hervorragend. Das ist das, was mir beim Einstieg gefehlt hat. Ein einfaches Beleuchtungssystem, das sich ganz einfach zusammenstecken lässt. Für den Anfang braucht man nichts anderes als:

  • ein Steckernetzteil (Power Supply)
  • ein Lichverteiler (Light Hub)
  • sowie ein Endverbraucher (was einem beliebt)

In meinem Fall habe ich mich eben für den US-Flaggenmast entschieden und mein Startset sieht damit so aus:

Das Zusammenstecken und Aufbauen ist wirklich kinderleicht: Packung öffnen, Kabel einstecken, fertig.

Die Flagge selbst ist nicht beleuchtet. Die Idee ist, die Leuchte im Boden zu versenken und damit den Flaggenmast anzustrahlen. In einem Beispielaufbau sieht die Installation wie folgt aus:

Der Flaggenmast selbst ist sehr detailliert gestaltet. Sie zeigt die Flagge der Vereinigten Staaten hoch oben auf einer Fahnenstange. Der Mast ist mit einem kugelförmigen Endstück versehen und wird mit einem Seil und einer Klampe geliefert. Allerdings lässt sich die Flagge, trotz Seil, nicht bewegen.

Fazit

Eine wirklich gelungene und überzeugend umgesetzte Idee! Nebst dem Flaggenmast bietet das Sortiment auch Strassenlaternen, Wandleuchten, Werbetafeln und fertige Gebäude mit eingebauter Beleuchtung. Leider gibt es erst sehr wenige europäische Artikel.

Der Name ist wirklich Programm: Just Plug. Einfach Einstecken.

Doppelstockzug der DR

Rollmaterial aus Deutschland ist, mit wenigen Ausnahmen (Schienenbus, ICE), nicht auf meiner Anlage vertreten. Dennoch hat es mir eine weitere Ausnahme angetan: Der Doppelstockzug der Deutschen Reichsbahn (DR).

Allerdings wurde es eine Odyssee, bis ich meinen Wunschzug fahrbereit auf der Anlage hatte.

Der Anfang: Die Suche nach einem Doppelstockzug

Da diese Wagen in der Schweiz fast nicht erhältlich sind, habe ich meine Suche auf den in Deutschland bekannten Online-Marktplätzen konzentriert. Zuerst musste ich mich aber darüber informieren, welche Varianten es von dem Zug gab.

Auf der Sammlerseite für PIKO-N Fahrzeuge gibt es eine Unterseite für die Doppelstockzüge, ebenso wie auf der Seite Piko-N-Bahn. Somit ist klar, es gab verschiedene Ausführungen:

  • zweiteilig
  • vierteilig
  • sowie das Mitteteil

Daneben gab es verschiedene Beschriftungen:

  • Epoche 3: “DEUTSCHE REICHSBAHN”
  • Epoche 4: “DR”
  • sowie eine Version der Tschechoslowakische Staatsbahnen CSD

Als wäre das nicht genug, gab es auch noch unterschiedliche Betriebsnummern.

Mein Ziel war es, grundsätzlich eine vierteilige Version der DR zu ergattern.

Die zwei Käufe

Beim ersten Kauf war ich leider unaufmerksam und erhielt zwar vier Wagen, aber zweimal die zweiteilige Version. Und das leider zu einem Wucherpreis.

Beim zweiten Kauf klappte es dann. Ich erhielt die vierteilige Version zu einem absolut fairen Preis. Gemäss der Seite Piko-N-Bahn entspricht dieser Zug der häufigsten Auslieferung bei Piko. Endwagen und Mittelwagen hatten jeweils je die gleiche Betriebsnummer. In diesem Fall haben die Endwagen die Nummer 50-50-26-14 336-0 und die Mittelteile 50-50-26-14 335-2
Drehgestelle vorne und hinten (zweiachsig) schwarz, Drehgestelle mittig (dreiachsig) schwarz,
weisse UIC-Beschriftung “DR” und Zierlinien.

Altersschwäche

Die Modelle wurden zwischen 1968 und 1989 produziert. Mein Modell wäre somit zwischen 33 und 54 Jahre alt. Das zeigte sich sehr schnell nach dem ersten Fahrversuch: Die kleinen Rastnasen an den brüchigen Faltenbälgen sind teilweise abgebrochen.

Somit hatte der Wagenkasten keine Verbindung mehr mit dem Drehgestell:

Versuche die Nasen wieder anzukleben sind leider kläglich gescheitert. Somit begann die Suche nach Ersatzteilen.

Ersatzteile

Faltenbalg

Gebrauchte Faltenbälge waren praktisch nicht zu finden. Offenbar gab es aber einen Händler, welcher diese Faltenbälge im 3D-Drucker reproduziert hat. Er bot diese in der Original-Version sowie in einer verkürzen Version an. Allerdings war das Angebot auf dem Online-Markplatz nicht mehr verfügbar. Glücklicherweise konnte ich den Händler erreichen und er bot mir an, die gekürzte Version nochmals zu produzieren. Dieses Angebot konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen! Ein paar Wochen später hatte ich die Ersatz-Faltenbälge bei mir.

Im Vergleich lässt sich sehen, dass die Faltenbalg-Kopie identisch ist:

Im direkten Vergleich erkennt man gut, dass der neue Faltenbalg die Distanz zwischen den beiden Wagenkästen deutlich verkürzt:

Radsätze

Auf der Suche nach Ersatzteilen bin ich in den einschlägigen Modellbahnforen auch immer wieder auf den Hinweis gestossen, dass unbedingt auch die Alu- Radsätze getauscht werden sollten. Thomschke’s bieten auf ihrer Seite https://www.modellbahnradsatz.de verschiedenste vernickelte Radsätze an, u.a. auch jener für den Doppelstockzug. So habe ich dort einen Satz bestellt und die Radsätze ausgetauscht.

Alte Radsätze
Neue Radsätze

Aufgepasst! Es werden die Radsätze benötigt, welche einseitig isoliert sind:

Das Ergebnis

Mit den neuen Faltenbälgen und den neuen Radsätzen, schnurren die Wagen förmlich über die Gleise! Und mit einer passenden Lokomotive sieht der Zug ganz zeitgemäss aus:

LGB Stoppweichen

Ausnahmsweise ein Beitrag für die grosse Spur IIm/G.

Im analogen Fahrbetrieb bietet LGB leider keine Stoppweichen (oder Stopweichen) an, wie dies bei den Herstellern in der Spur N üblich ist. Somit ist in einer Ausweiche immer auf beiden Gleisabschnitten Strom, sodass beispielsweise auf einem einfachen ovalen Schienenkreis keine zwei Züge gleichzeitig fahren können.

Allerdings ist es möglich, wenn wenigen technischen Hilfsmitteln eine normale Handweiche in eine elektrische Stoppweiche umzubauen.

Um was geht es?

Im Prinzip möchte ich, dass in meinem analogen Fahrbetrieb zwei Lokomotiven fahren können – nicht gleichzeitig versteht sich. Im Schema wie folgt dargestellt:

Auf dem äusseren Gleis soll Strom fliessen, während das innere Gleis stromlos ist. Und umgekehrt.

Benötige Komponenten

LGB bietet grundsätzlich alle Bauteile an, um eine Stoppweiche resp. dieses Szenario bauen können:

  • (1) 1 x Stellpult (Artikel-Nr. 51755)
  • (2) 1 x Weichen/Signalzusatzschalter (Artikel-Nr. 12070)
  • (3) 2 x Unterbrechergleis (Artikel-Nr. 10153)
  • (4) 4 x Isolier-Schienenverbinder (Artikel-Nr. 10260)

Die anderen Komponenten, wie die Schienen mit 2 Handweichen (eine davon mit Weichenantrieb (Artikel-Nr. 12010) oder eine als elektrische Weiche) sowie den Trafo und Kabel setze ich voraus.

Anschluss

Stellpult

Ans Stellpult werden zwei Drähte (1) von der Weiche an Anschluss 1 und 3 angeschlossen sowie zwei Drähte vom Trafo (2).

Weiche

Sofern es sich um eine Handweiche handelt, wird zuerst der manuelle Antrieb entfernt und durch den elektrischen Weichenantrieb (1) ersetzt.

Die Zuleitung vom Stellpult (2) wird am Weichenantrieb angeschlossen.

Der Weichenzusatzschalter (3) wird gemäss Anleitung am Weichenantrieb montiert.

Anschliessend werden die beiden Kabel von den Unterbrechergleisen angeschlossen. Ein Unterbrechergleis links (4), das andere rechts (5) wie auf dem Bild gezeigt.

Unterbrechergleise

Beide Unterbrechergleise werden gleich angeschlossen. Ein Draht an Anschluss 2A, der andere am Anschluss 2B.

Isolier-Schienenverbinder

Die vier Isolier-Schienenverbinder kommen wie im Bild gezeigt an die Schienenstränge vor der anderen Weiche.

Praxistest

Es hat sich allerdings mit der Zeit herausgestellt, dass diese Isolier-Schienenverbinder sehr lose sind und die Schienen nicht wie die Schienenverbinder fest zusammenhalten. Als Alternative empfehle ich deshalb auch an dieser Stelle statt Isolier-Schienenverbinder auch Unterbrechergleise zu verwenden.

Fazit

Sofern alles richtig verkabelt wurde, kann nun mit dem Stellpult die Weiche geschaltet werden. Strom fliesst in der Richtung, in der die Weiche gestellt wurde. Das jeweils andere Gleis bleibt stromlos.