Neubau Unterbau

Grundlage für den Neubau

Die Anlage besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen:

  1. Dem ursprünglichen (alten) Abschnitt mit der Landschaft, dem darunterliegenden Schattenbahnhof zum Abstellen der Züge und dem kürzlich angebauten Gleiswendel (siehe Ersatz Steilstrecke mit Gleiswendel
  2. Dem neuen Abschnitt mit der Schnellfahrstrecke in U-Form entlang der Wände des Kellers sowie dem Strassenbahn-Abschnitt auf der linken Seite und einer kleinen Abstellanlage auf der rechten Seite.

Der alte Abschnitt steht auf provisorischen Arbeitsböcken und hat nur einen Übergang zum neuen Anlagenteil auf der Rückseite der Anlage auf dem Niveau des Schattenbahnhofes. Da der alte und neue Teil nicht fest miteinander verbunden sind, ist der Übergang etwas heikel zum Befahren.

Nebst dem Faktor, dass die Anlage temporären Charakter hat, sind auch die zu wenigen Abstellflächen für die Züge ein Problem. Die Sammlung erweitert sich stetig, aber es gibt nicht genügend Abstellkapazitäten.

Vom Mietverhältnis zum Eigentum

Ausschlaggebend für den Neubau des Unterbaus war, dass der Keller neu Eigentum und nicht mehr ein Mietobjekt war. Damit erhielt die Anlage eine gewisse zeitliche Perspektive und die eher temporäre Lösung konnte einer permanenten Variante weichen.

Die ursprüngliche Idee war es, die komplette alte Anlage zu liquidieren. Allerdings wäre das zum einen mit einem sehr grossen Aufwand verbunden, andererseits wäre es schade für die ganze Arbeit gewesen, die in den Landschaftsbau investiert wurde. Das Konzept dieser Radikallösung war bereits fertig:

Der sentimentale Wert der alten Anlage überwog am Ende gegenüber der besseren Befahrbarkeit, welche mit einer komplett neuen Anlage gewährleistet worden wäre. Auch die hohe finanzielle Investition hat den Ausschlag gegen einen Neubau gegeben.

Konzept

Das Umbaukonzept beinhaltet vier Kernpunkte:

  1. Die bestehende alte Anlage mit der Landschaft behalten und sauber an den neuen Unterbau anbinden
  2. Die bestehende alte Anlage erweitern
  3. Mehr Abstellfläche generieren
  4. Die Anlage permanent bauen

Herausforderungen

Am meisten Kopfschmerzen bereitet der Übergang vom alten Landschaftsteil zum neuen. Hier gilt es ein “Add-On” zu erstellen, welches sich nahtlos am alten Teil anbinden lässt, gleichzeitig aber herausnehmbar ist.

Zum anderen muss der alte Anlagenteil auf der obersten Ebene um einen Schienenkreis um die Anlage herum erweitert werden. Wie befestige ich das zusätzliche Material und kann ich die bestehenden angeklebten Elemente “verlustfrei” entfernen?

Wie lagere ich die alte Anlage über dem neuen Unterbau, sodass ich wieder den gleichen Höhenunterschied zum Gleiswendel bekomme?

Mehr Abstellfläche generieren

Aufgrund der neuen Nutzfläche konnte (musste) ich den Schattenbahnhof neu konzipieren. Das Ziel war, dass ich alle meine Züge abstellen konnte und sogar noch ein paar “Meter” Abstellgleise übrig habe.

Der Plan dazu sieht wie folgt aus:

Der neue Schattenbahnhof hat 5 Zonen (1-5), einen TrainSafe-Anschluss (6), ein Durchfahrtsgleis (7) sowie mit dem grünen Gleise in der Mitte (8), welches eine Schlaufe bildet, die Möglichkeit wieder Züge wenden zu können.

In der Zone 4 sollen primär jene Züge abgestellt werden, welche über den Gleiswendel nach oben fahren können. Diese Zone wird an die Fleischmann-Trafos, welche auf der alten Anlage zum Einsatz kommen, angeschlossen sein.

Neubau

Welches der beste Weg ist, einen Unterbau zu erstellen, dafür gibt es sowohl in der Fachliteratur als auch im Internet zahlreiche Vorschläge. Es scheint aber nicht den einen besten Weg zu geben, sondern mehrere. Je nachdem, welche Anforderungen man an den Unterbau hat.

Der Plan

Schritt 1: Altes weg

Im ersten Schritt habe ich die alte Anlage zur Seite gestellt, den Schattenbahnhof abgeräumt und den alten Unterbau auseinandergenommen.

Schritt 2: Neuen Unterbau zusammenbauen

Die Streben mit den Metallwinkeln zusammenschrauben.

Die Tischbeine montieren und die Sperrholzplatten anschrauben.

Den neuen Unterbau mit dem bestehenden seitlichen Unterbau fixieren und einen sauberen Übergang schaffen.

Erstes Gleis verlegen…

… und eine Probefahrt machen.

Schritt 3: Schienen verlegen

Danach gemäss Plan die neuen Schienen für den Schattenbahnhof verlegen…

… den TrainSafe-Anschluss testen …

… und die Zuglängen überprüfen.

Es brauchte viel neue Geleise, Weichen und Prellböcke.

Das Resultat, noch mit nicht angeschlossenen Weichen.

Schritt 4: Schattenbahnhof mit Zügen befüllen…

… und hoffen, dass alles passt.

Alter Anlagenteil wieder einsetzen

Bisher war der alte Anlagenteil auf einer Holzkonstruktion montiert, welche auf Arbeitsböcken auflag. Mit dem neuen Unterbau war dies so nicht mehr möglich, und ist musste mir eine andere Lösung überlegen. Eine Anforderung war, dass die alte Anlage trotzdem verschiebbar bleibt, damit ich bei grösseren Störungen auf den Schattenbahnhof zugreifen kann.

Ich entschied mich für folgende Lösung: Eine auf zwei kurzen Tischbeinen montierte Holzlatte, welche mit einem Aluwinkel geschützt ist:

Dank der Alu-Profile gibt es mehr Stabilität und eine bessere Gleitfähigkeit.

Die beiden Auflagen wurden so platziert, dass die Tischbeine jeweils auf einem Kantholz des Unterbaus aufliegen. Andernfalls hätte das Gewicht der alten Anlage die Tischbeine durch die dünne Sperrholzplatte gedrückt. Zwischen den beiden Auflagen habe ich den bisherigen LED-Strip zur Beleuchtung des Schattenbahnhofs montiert.

Die alte Anlage konnte nun auf die beiden neuen Alu-Profile gesetzt werden:

Auch der Gleiswendel bekam einen neuen Unterbau und eine erste Probefahrt verlief problemlos:

Angeschlossen wurde der Gleiswendel wie bisher. Gut erkennbar ist die seitliche Erweiterung (1) und die geplante Fortsetzung (2). Diese Erweiterung führt später um die gesamte alte Anlage herum und ergibt damit einen zusätzlichen Fahrbereich.

Erweiterung des alten Anlageteils

Wie erwähnt ist die Idee, dass links von der alten Anlage eine passende Erweiterung entsteht. Zusätzlich soll um die ganze alte herum ein zusätzlich Gleis verlegt werden:

Dazu mussten leider erstmal ein paar Bäume gefällt werden, weil die dem neuen Streckenabschnitt im Weg standen:

Nach dem Fällen der Bäume konnte die Erweiterung seitlich fortgesetzt und die Schienen provisorisch verlegt werden.

Die zusätzlichen Sperrholzplatten-Trassen wurden mit Metallverbinder und Heissleim angeklebt:

Auf der Rückseite der alten Anlage musste ich die elektrischen Installationen neu verkabeln. Dank WAGO-Klemmen kein Problem. Auf dem Bild gut zu erkennen, die Metallwinkel, welche später die Erweiterung tragen werden. Die Sperrholzplatten-Teile werden einfach mit doppelseitigem Klebeband an den Winkel befestigt.

Am Ende haben wir eine zweckmässige Erweiterung der Strecke um die alte Anlage herum:

Speziell im hinteren Bereich der alten Anlage haben wir mit der Erweiterung eine Menge Gleise:

Der zusätzliche Anlageteil besteht aus einer ähnlichen Konstruktion wie der neue Unterbau. Auch er wurde auf Tischbeinen verschraubten Holzlatten mit Alu-Winkel-Verstärkung gelegt und kann nach vorne gezogen werden (auf dem Bild noch ohne die Alu-Winkel).

Elektrische Anschlüsse

Mit dem neuen Unterbau habe ich mir auch vorgenommen, alle Verkabelungen neu zu machen. Das sind insbesondere die Gleisanschlüsse (analog) sowie die Weichen und Decoder (digital).

Ein Plan, wo die Anschlusspunkte für den Bahnstrom (Gleise) sind und wo die Decoder platziert werden sollten, half dabei.

Unterschieden wird zwischen dem Bahnstrom und Digitalstrom. Der Bahnstrom kommt von den Trafos. Für den Digitalstrom habe ich mir einen speziellen Trafo besorgt:

Mean Well LRS-150F-12 AC/DC-Netzteilbaustein, geschlossen 12.5 A 150 W 12 V/DC

Umschalter für das Schlaufen-Gleis

Die Analog-Technik und der Gleichstrom bringt es mit sich, dass eine Schlaufe nicht einfach so befahren werden kann. Es wird eine Umschaltung der Fahrtrichtung benötigt.

In meinem neuen Schattenbahnhof bildet der markierte Schienenverlauf die Schlaufe. Die Strecke zwischen den beiden Schienentrennern (schwarz) ist der Abschnitt, auf dem der Strom die Polarität ändern muss (gestrichelte Linie). Auf diesem Abschnitt kann der längste Zug vollständig halten. Für

Dieser gestrichelte Abschnitt muss eine eigene Stromversorgung erhalten und bekommt einen Wippschalter, zum Ändern der Polarität.

Resultat

Vorher

Nachher

In einem nächsten Schritt folgt der Ausbau der Erweiterung (links Bild).

Detailaufnahmen

Aufgrund des Neubaus des Unterbaus (Artikel folgt), musste ich die alte Anlage entfernen und zwischenlagern. Das gab mir die Möglichkeit, Szenen der Anlage mit der Kamera neu einzufangen.

Die Minigolfanlage

Die Talstation der Zahnradbahn

Rast im Wald vor der Kapelle

Das alte Bergwerk

Der Fischersteg

Ebenen

Tunnels

Neuzugang TGY Lyria

Lyria ist eine Tochtergesellschaft der SNCF und der SBB, welche die TGV-Verbindungen zwischen Frankreich und der Schweiz betreiben. Anfang 2019 modernisierte Lyria seine Flotte und setzte auf der Verbindung Paris–Basel/Zürich ab 2020 ausschliesslich doppelstöckige Euroduplex-Züge ein.

Ich finde, dass Kato seine Produkte immer zu sehr fairen Preisen anbietet. Normalerweise kaufe ich – aufgrund des Preises – keine neuen Komplettzüge. In diesem Fall musste ich jedoch zugreifen und wieder bei meinem Hoflieferanten in Japan einkaufen.

Kato liefert den Zug – wie so oft – im schicken grünen Einband aus.

Der Zug wird als 10-teiliges Set angeboten, sodass man einen vorbildgerechten Zug hat ohne noch zusätzliche Wagen dazukaufen zu müssen.

Speziell hinweisen möchte ich an dieser Stelle auf den Kupplungsmechanismus.

Die Wagen sind mit einer Steckkupplung ausgestattet.

Zwischen Lokomotive und Wagen ist eine Art der Kato-Kurzkupplung verbaut.

Die Wagen lassen sich problemlos zusammenstecken und auch wieder auseinandernehmen.

Da der Zug zu lang ist, um vernünftig auf ein Foto abzubilden, gibt es ein Video:

Kato Kabelfarben und Polarität

Beim Gleichstrom (DC) kommt es auf die korrekte Polarität an.

Das Kabelsystem KATO UNITRACK ist mit den angebrachten Steckern grundsätzlich so konzipiert, dass eine falsche Polarität nicht möglich ist. Die Stecker können im Prinzip gar nicht falsch zusammengesteckt werden. Schneidet man aber die Stecker ab, muss man wissen, welches Kabel plus (+) und minus (-) ist.

Der Kabel-Farb-Code für die Gleichstromverbindung ist blau/weiss.

Beim Kato-System ist die Polarität wie folgt:

  • Bei Vorwärts (Fwd.) ist weiss der Plus-Pol (+) und blau der Minus-Pol (-) oder auch Masse genannt
  • Bei Rückwärts (Rev.) ist weiss der Minus-Pol (-) und blau der Plus-Pol (+)

Auf der Rückseite des Trafos ist dies gekennzeichnet:

Ein Souvenir aus den USA

In den Sommerferien war ich in den USA und habe dabei auch den einer oder anderen Modelleisenbahnladen besucht. Mitgebracht habe ich quasi ein Startset des “Just Plug“-Lichtsystem von Woodland Scenics.

Dieses System ist in der Zwischenzeit auch in Europa erhältlich, aber mit einer “Stars and Stripes”-Flagge für die Modelleisenbahnanlage habe ich auch ein Andenken an meine Ferien in den Staaten.

Get Started

Das “Just Plug”-Lichtsystem ist eher für den Modellbahneinsteiger gedacht. Aber ich finde die Idee hervorragend. Das ist das, was mir beim Einstieg gefehlt hat. Ein einfaches Beleuchtungssystem, das sich ganz einfach zusammenstecken lässt. Für den Anfang braucht man nichts anderes als:

  • ein Steckernetzteil (Power Supply)
  • ein Lichverteiler (Light Hub)
  • sowie ein Endverbraucher (was einem beliebt)

In meinem Fall habe ich mich eben für den US-Flaggenmast entschieden und mein Startset sieht damit so aus:

Das Zusammenstecken und Aufbauen ist wirklich kinderleicht: Packung öffnen, Kabel einstecken, fertig.

Die Flagge selbst ist nicht beleuchtet. Die Idee ist, die Leuchte im Boden zu versenken und damit den Flaggenmast anzustrahlen. In einem Beispielaufbau sieht die Installation wie folgt aus:

Der Flaggenmast selbst ist sehr detailliert gestaltet. Sie zeigt die Flagge der Vereinigten Staaten hoch oben auf einer Fahnenstange. Der Mast ist mit einem kugelförmigen Endstück versehen und wird mit einem Seil und einer Klampe geliefert. Allerdings lässt sich die Flagge, trotz Seil, nicht bewegen.

Fazit

Eine wirklich gelungene und überzeugend umgesetzte Idee! Nebst dem Flaggenmast bietet das Sortiment auch Strassenlaternen, Wandleuchten, Werbetafeln und fertige Gebäude mit eingebauter Beleuchtung. Leider gibt es erst sehr wenige europäische Artikel.

Der Name ist wirklich Programm: Just Plug. Einfach Einstecken.

Doppelstockzug der DR

Rollmaterial aus Deutschland ist, mit wenigen Ausnahmen (Schienenbus, ICE), nicht auf meiner Anlage vertreten. Dennoch hat es mir eine weitere Ausnahme angetan: Der Doppelstockzug der Deutschen Reichsbahn (DR).

Allerdings wurde es eine Odyssee, bis ich meinen Wunschzug fahrbereit auf der Anlage hatte.

Der Anfang: Die Suche nach einem Doppelstockzug

Da diese Wagen in der Schweiz fast nicht erhältlich sind, habe ich meine Suche auf den in Deutschland bekannten Online-Marktplätzen konzentriert. Zuerst musste ich mich aber darüber informieren, welche Varianten es von dem Zug gab.

Auf der Sammlerseite für PIKO-N Fahrzeuge gibt es eine Unterseite für die Doppelstockzüge, ebenso wie auf der Seite Piko-N-Bahn. Somit ist klar, es gab verschiedene Ausführungen:

  • zweiteilig
  • vierteilig
  • sowie das Mitteteil

Daneben gab es verschiedene Beschriftungen:

  • Epoche 3: “DEUTSCHE REICHSBAHN”
  • Epoche 4: “DR”
  • sowie eine Version der Tschechoslowakische Staatsbahnen CSD

Als wäre das nicht genug, gab es auch noch unterschiedliche Betriebsnummern.

Mein Ziel war es, grundsätzlich eine vierteilige Version der DR zu ergattern.

Die zwei Käufe

Beim ersten Kauf war ich leider unaufmerksam und erhielt zwar vier Wagen, aber zweimal die zweiteilige Version. Und das leider zu einem Wucherpreis.

Beim zweiten Kauf klappte es dann. Ich erhielt die vierteilige Version zu einem absolut fairen Preis. Gemäss der Seite Piko-N-Bahn entspricht dieser Zug der häufigsten Auslieferung bei Piko. Endwagen und Mittelwagen hatten jeweils je die gleiche Betriebsnummer. In diesem Fall haben die Endwagen die Nummer 50-50-26-14 336-0 und die Mittelteile 50-50-26-14 335-2
Drehgestelle vorne und hinten (zweiachsig) schwarz, Drehgestelle mittig (dreiachsig) schwarz,
weisse UIC-Beschriftung “DR” und Zierlinien.

Altersschwäche

Die Modelle wurden zwischen 1968 und 1989 produziert. Mein Modell wäre somit zwischen 33 und 54 Jahre alt. Das zeigte sich sehr schnell nach dem ersten Fahrversuch: Die kleinen Rastnasen an den brüchigen Faltenbälgen sind teilweise abgebrochen.

Somit hatte der Wagenkasten keine Verbindung mehr mit dem Drehgestell:

Versuche die Nasen wieder anzukleben sind leider kläglich gescheitert. Somit begann die Suche nach Ersatzteilen.

Ersatzteile

Faltenbalg

Gebrauchte Faltenbälge waren praktisch nicht zu finden. Offenbar gab es aber einen Händler, welcher diese Faltenbälge im 3D-Drucker reproduziert hat. Er bot diese in der Original-Version sowie in einer verkürzen Version an. Allerdings war das Angebot auf dem Online-Markplatz nicht mehr verfügbar. Glücklicherweise konnte ich den Händler erreichen und er bot mir an, die gekürzte Version nochmals zu produzieren. Dieses Angebot konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen! Ein paar Wochen später hatte ich die Ersatz-Faltenbälge bei mir.

Im Vergleich lässt sich sehen, dass die Faltenbalg-Kopie identisch ist:

Im direkten Vergleich erkennt man gut, dass der neue Faltenbalg die Distanz zwischen den beiden Wagenkästen deutlich verkürzt:

Radsätze

Auf der Suche nach Ersatzteilen bin ich in den einschlägigen Modellbahnforen auch immer wieder auf den Hinweis gestossen, dass unbedingt auch die Alu- Radsätze getauscht werden sollten. Thomschke’s bieten auf ihrer Seite https://www.modellbahnradsatz.de verschiedenste vernickelte Radsätze an, u.a. auch jener für den Doppelstockzug. So habe ich dort einen Satz bestellt und die Radsätze ausgetauscht.

Alte Radsätze
Neue Radsätze

Aufgepasst! Es werden die Radsätze benötigt, welche einseitig isoliert sind:

Das Ergebnis

Mit den neuen Faltenbälgen und den neuen Radsätzen, schnurren die Wagen förmlich über die Gleise! Und mit einer passenden Lokomotive sieht der Zug ganz zeitgemäss aus:

LGB Stoppweichen

Ausnahmsweise ein Beitrag für die grosse Spur IIm/G.

Im analogen Fahrbetrieb bietet LGB leider keine Stoppweichen (oder Stopweichen) an, wie dies bei den Herstellern in der Spur N üblich ist. Somit ist in einer Ausweiche immer auf beiden Gleisabschnitten Strom, sodass beispielsweise auf einem einfachen ovalen Schienenkreis keine zwei Züge gleichzeitig fahren können.

Allerdings ist es möglich, wenn wenigen technischen Hilfsmitteln eine normale Handweiche in eine elektrische Stoppweiche umzubauen.

Um was geht es?

Im Prinzip möchte ich, dass in meinem analogen Fahrbetrieb zwei Lokomotiven fahren können – nicht gleichzeitig versteht sich. Im Schema wie folgt dargestellt:

Auf dem äusseren Gleis soll Strom fliessen, während das innere Gleis stromlos ist. Und umgekehrt.

Benötige Komponenten

LGB bietet grundsätzlich alle Bauteile an, um eine Stoppweiche resp. dieses Szenario bauen können:

  • (1) 1 x Stellpult (Artikel-Nr. 51755)
  • (2) 1 x Weichen/Signalzusatzschalter (Artikel-Nr. 12070)
  • (3) 2 x Unterbrechergleis (Artikel-Nr. 10153)
  • (4) 4 x Isolier-Schienenverbinder (Artikel-Nr. 10260)

Die anderen Komponenten, wie die Schienen mit 2 Handweichen (eine davon mit Weichenantrieb (Artikel-Nr. 12010) oder eine als elektrische Weiche) sowie den Trafo und Kabel setze ich voraus.

Anschluss

Stellpult

Ans Stellpult werden zwei Drähte (1) von der Weiche an Anschluss 1 und 3 angeschlossen sowie zwei Drähte vom Trafo (2).

Weiche

Sofern es sich um eine Handweiche handelt, wird zuerst der manuelle Antrieb entfernt und durch den elektrischen Weichenantrieb (1) ersetzt.

Die Zuleitung vom Stellpult (2) wird am Weichenantrieb angeschlossen.

Der Weichenzusatzschalter (3) wird gemäss Anleitung am Weichenantrieb montiert.

Anschliessend werden die beiden Kabel von den Unterbrechergleisen angeschlossen. Ein Unterbrechergleis links (4), das andere rechts (5) wie auf dem Bild gezeigt.

Unterbrechergleise

Beide Unterbrechergleise werden gleich angeschlossen. Ein Draht an Anschluss 2A, der andere am Anschluss 2B.

Isolier-Schienenverbinder

Die vier Isolier-Schienenverbinder kommen wie im Bild gezeigt an die Schienenstränge vor der anderen Weiche.

Praxistest

Es hat sich allerdings mit der Zeit herausgestellt, dass diese Isolier-Schienenverbinder sehr lose sind und die Schienen nicht wie die Schienenverbinder fest zusammenhalten. Als Alternative empfehle ich deshalb auch an dieser Stelle statt Isolier-Schienenverbinder auch Unterbrechergleise zu verwenden.

Fazit

Sofern alles richtig verkabelt wurde, kann nun mit dem Stellpult die Weiche geschaltet werden. Strom fliesst in der Richtung, in der die Weiche gestellt wurde. Das jeweils andere Gleis bleibt stromlos.

Zu Gast: Disneyland Resort Monorail Play Set

Alles, was auf Schienen unterwegs ist, fasziniert mich. So auch Monorail-Bahnen. Leider gibt es in der Spurgrösse N (1:160) keine mir bekannten Modelle einer Einschienenbahn. Trotzdem konnte ich es mir nicht verkneifen, eines Tages, nach langem hadern, ein Modell der Walt Disney World Monorail zu kaufen. Das Modell ist nicht als Teil einer Modelleisenbahn gedacht, sondern vielmehr als Spielzeug für Kinder.

Frontseite der Verpackung

Das Modell Disneyland Resort Monorail Play Set gibt es nur in den USA zu kaufen, ist in der Zwischenzeit allerdings ausverkauft. Es sei “inspired by our iconic Disneyland Resort Monorail system“, heisst es.

Mit dabei sind fünf Monorail-Wagen sowie acht Minitaurfiguren der Disney-Charakteren Mickey, Minnie, Donald, Daisy, Pluto, Goofy, Lilo und Stitch. Zwölf Kurven und zwei gerade Schienen bilden einen ovalen Schienenkreis. Der Zug selbst besitzt den “authentischen” Monorail-Sound. Auch die Türen der Wagen sind funktionsfähig.

Der Triebwagen hat auf der Unterseite vier Führungsrollen. Zwei davon sind angetrieben und eine Rolle hat einen Haftreifen.

Mithilfe der Fernbedienung kann der Zug vor- und rückwärts gefahren werden. Es gibt zudem drei Ansagen, welche nacheinander abgespielt werden können:

  • Welcome abord the Disneyland monorail.
  • For your saftey, please remain seated.Keeping your hands, arms, feets and legs inside the train.
  • Thanks for travelling with us. And we hope you had a happy and memorable visit, here at Disneyland.

Wer möchte, kann zusätzliche Schienen kaufen, um die Strecke zu erweitern.

Bilder

Das Gleisoval
Es liegt sogar noch ein Ersatz-Gummiwulst bei
Eine Anleitung ist ebenfalls vorhanden
Rückseite der Verpackung

Video

Gebäude aus dem 3D-Drucker

Auf den einschlägigen Internet-Auktionsplattformen finden sich immer wieder sehr interessante Objekte. Zum Beispiel die folgenden Gebäude, die aus einem 3D-Drucker stammen und denen ich nicht widerstehen konnte!

Persönlich finde ich die Modelle absolut top! Alle Modelle sind mit einer Beleuchtung ausgestattet.

Bilder sagen mehr aus Tausend Worte.

Platzspar-Bahnhof

Bürohaus

Medienhaus

Bürohaus

Wer Interesse an den Modellen hat: https://www.ricardo.ch/de/shop/Francolotti/offers/

Der digitale Einstieg – Teil 4

Fortsetzung von Der digitale Einstieg – Teil 3

Signale digital schalten

In dieser Fortsetzung des Blogreihe “Der digitale Einstieg” geht es um das Schalten von Signalen, welches in einem einfachen Beispiel erklärt wird.

Voraussetzungen

Voraussetzung dafür ist die in Der digitale Einstieg – Teil 1 erwähnte Digitalzentrale sowie der in Der digitale Einstieg – Teil 2 erwähnte Decoder.

Signal

Es gibt zahlreiche Signalhersteller. Auf meiner Modellbahnanlage verwende ich Signale des Herstellers Mafen. Diese haben folgende Eigenschaften:

  • Mit SMD LED
  • Widerstände inbegriffen
  • Fotogeätzter Metallaufbau
  • Massgenau in 1:160
  • Preiswert

Als Beispiel nehmen wir ein SBB Hauptsignal mit 3 LEDs (grün/gelb/rot) vom System L (Artikel-Nr. 4136.02):

Dieses Signal hat vier Anschlusskabel: rot, grün, gelb und schwarz für die Masse (Rückleiter). Die Mafen-Signale haben eine gemeinsame Anode. Diese Information kann unter Umständen hilfreich sein. Die Anschlusskabel haben, wie bei den Eigenschaften erwähnt, die Widerstände bereits eingebaut:

Decoder-Programmierung und -Anschluss

Wie in der vorhergigen Beiträgen erwähnt, habe ich mich die Weichanschaltung für einen Decoder der Firma Qdecoder entschieden: Motorweichendecoder Qdecoder ZA2-16N. Mit diesem Decoder lassen sich nicht nur Weichen schalten, sondern auch einfache zweibegriffige und dreibegriffige Signale (rot-gelb-grün). Es gibt auch einen auch spezielle Lichtsignaldecoder, mit denen noch mehr Signalbilder erzeugt werden können.

Wie der Decoder programmiert werden kann, habe ich im Artikel Der digitale Einstieg – Teil 2 ausführlich beschrieben. Nun kann man einfach per Doppelklick auf das Rot-Grün-Gelb-Signal (in der Palette der einfachen Signale in der rechten Seitenleiste) das Signal beginnend am Anschluss 1 zuordnen. Die Masse (schwarz) wird nicht abgebildet. Die Software ordnet die Signale den Anschlüssen automatisch zu:

In meinem Beispiel habe ich nun am gleichen Decoder auch noch Motorweichen angeschlossen. Die Applikation weist die Anschlüsse der Weichen automatisch korrekt zu:

Wichtig bei der Programmierung ist die Zubehöradresse (z.B. 60 für mein Signal), welche in den Eigenschaften jedes Signals definiert wird:

Wie man sieht, hat das System automatisch noch eine Zubehöradresse 61 für “Langsamfahrt” definiert, also das Signalbild grün-gelb:

Diese Adressen werden später auch in der Modellbahnsteuerungssoftware benötigt.

Am Schluss wird mit dem Button “Alle CV’s schreiben” die Konfiguration auf den Decoder geschrieben. Nun ist der Decoder programmiert und kann vom Programmer abgehängt werden.

Der Anschluss der vier Drähte des Signals erfolgt wie folgt:

Die schwarze Verbindung vom Decoder “+” an das Signal stellt die Masseleitung (gemeinsame Anode). Über den im Qrail integrierten Test-Modus kann da Signal nun getestet werden:

Steuerung der Weichen mit der Multimaus

An der Multimaus kann nun mit der Weichen-Taste (es gibt keine Signal-Taste) die entsprechende Zubehöradresse angesteuert werden. Mit den Pfeiltasten wird das Signal dann geschaltet.

Steuerung über die Modellbahnsteuerungssoftware

Ich habe mich für die Software iTrain entschieden, wie im Der digitale Einstieg – Teil 3 beschrieben. Die Grundkonfiguration ist hier als Anforderung bereits gemacht. Das dreiflammige Signal (SBB Hauptsignal Typ L) kann nun im Gleisbild-Editor eingefügt werden:

Über die Eigenschaften des Signals werden dann der Name, die Zubehöradressen sowie die Grundstellung definiert:

Hierbei kommen nun wieder die beiden im Decoder erhaltenen Adressen 60 und 61 zum Zuge. Für mein Signal habe ich den Zustand “Fahrt 60 km/h” deaktiviert, da ich diesen Fahrbegriff nicht verwenden.

Nach dem Übernehmen des Gleisbildes ist nun die erste Weiche konfiguriert und kann durch Anklicken geschaltet werden. So werden folgende Fahrbegriffe angezeigt:

  • Halt: rot
  • Fahrbegriff 2 (Fahrt 40 km/h): grün-gelb
  • Fahrbegriff 1 (Freie Fahrt): grün

In diesem Sinne: Allzeit gute Fahrt!