Fahrerlebnis aus der Lokführerperspektive

Ein Kamera-Wagen in Spur N für die Aufnahme von Videos aus der Lokführerperspektive.

Kamerawagen

Dazu habe ich mir folgende Mini-Kamera zugelegt: NIYPS Full HD 1080P. Die Kamera hat folgende Abmessungen:

Dazu ein Unterbau eines zweiachsigen Güterwagens und etwas Montageband (Doppelseitiges Klebeband ). Das Ergebnis sieht so aus:

Wie sieht es nun mit den effektiven Abmessungen nach NEM-Norm aus?

Breite: 2.2 cm (22 mm)
Höhe ab Schienenoberkante (SO): ca. 3.2 cm (32 mm)

Gemäss NEM 102 (siehe http://miba.vgbahn.info/morop/nem102_d.pdf) darf diese Höhe (HL4) in Spur N max. 33 mm betragen.

Die Breite (BL1) darf gemäss Norm max. 27 mm betragen. Damit erfüllt dieser Kamerawagen diese Anforderungen

Für die Videos habe ich eine verfügbare Lok vorgespannt.

Videos

Fahrt auf dem äusseren Kreis

Fahrt auf dem inneren Kreis

Fahrt vom äusseren Kreis via Abstellanlage auf die Hochgeschwindigkeitsstrecke

Fahrt auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke

Fazit

Es funktioniert. Die Aufnahmequalität ist nicht die Beste, aber ich denke man erkennt was man erkennen soll. Am Ende ist es “just for fun” und damit ausreichend.

Da es nur sehr wenig passende Kameras für Spur N gibt, bin ich mit dem Ergebnis umso mehr zufrieden! Eine Optimierung könnte noch erreicht werden, in dem die Belichtung – vorallem in den Tunnelabschnitten – verbessert wird.

Städtelok “Stadt Basel”

Dieser Neuzugang lässt das Herz eines Basler Eisenbahnfreundes höher schlagen! Die Elektrolokomotive Ae 6/6 Städtelok mit dem Wappen “Stadt Basel”, der Schweizerischen Bundesbahnen. Mit Schweizer Lichtwechsel und einem Metalldruckguss-Fahrgestell.

Vorbild: Bereits 1955 begann die Erfolgsgeschichte der Ae 6/6, deren 120 Exemplare an die SBB abgeliefert wurden. Schnell erwiesen sie sich vor allem am Gotthard als die idealen Zugpferde, um die beständig anwachsenden Zuglasten in flotter Geschwindigkeit über die langen Rampen zu befördern, denn die langsamen “Krokodile” kosteten zu viel Zeit auf den stark ausgelasteten Streckenabschnitten. Rasch lösten die formschönen Ae 6/6-Kraftpakete die “Krokodile” und andere ältere Lokomotiven auf allen steigungsreichen Hauptstrecken ab. Die Ae 6/6 hat sich in den letzten Einsatzjahren einen Kultstatus erworben. Nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst bei der SBB sind mehrere Lokomotiven museal der Nachwelt erhalten geblieben.

Vergleich mit Modell aus dem Jahr 1986

Bereits in meiner Sammlung ist ein gleiches Modell einer Ae 6/6: Die Kantonslok “Bern”. Dieses Modell wurde im Jahr 1986 produziert. Hier ein direkter Vergleich:

Links die Kantonslok der erste Serie mit Chrom-Zierleisten, rechts die Städtelok der zweiten Serie ohne Zierleisten.

Tram-Kreis mit Kato UNITRAM

Damit auch das vorhandene Tram-Rollmaterial entsprechend einen würdigen Unterbau hat, habe ich mich entschieden einen kleinen Kreis mit dem Kato UNITRAM-System zu bauen.

UNITRAM-Kreis von oben

In der Mitte des Kreises befindet sich die kleine Abstellanlage mit herkömmlichen Kato UNITRACK-Gleisen. Die UNITRAM- und UNITRACK-Gleise lassen sich wunderbar miteinander verbinden.

Zusätzlich hat innerhalb des Kreises auch die Trolleybus-Strecke ihren Platz gefunden.

Die Abstellanlage mit drei der vier Trams.

Damit für Wartungszwecke – und weil es einfach so schön passt – die Fahrzeuge auch den restlichen Teil der Anlage befahren können, gibt es noch einen Übergang zur Hochgeschwindigkeitsstrecke. Es gibt passende Übergangsschienen, obschon der Anschluss zwischen den beiden Gleissystemen grundsätzlich auch so gelingt.

Übergang von UNITRAM zu UNTRACK

Meine Modelleisenbahn in Spur N

Wie alles begann

Den Anfang nahm die Anlage, nach einem erneuten Besuch, im Miniatur Wunderland in Hamburg im August 2016. Nachdem mein Partner derart fasziniert vom MiWuLa war, musste nun flix eine eigene Anlage her. Ich selbst bin von klein auf fasziniert von allem was mit Verkehr zu tun hat und mir war die Modelleisenbahn nicht unbekannt. Angefangen von Brio über Lego zu Märklin H0 hatte ich bereits einiges an Modellbahner-Erfahrung gesammelt.

Auf dem Bild ist die Ur-Anlage zu sehen. Sie war so dimensoniert war, dass sie auf dem Kleiderschrank versorgt werden konnte und hatte daher die folgenden Abmessungen: 200 x 76 cm. Mit der Zeit funktioniert dieses Prinzip aber nicht mehr, da sie zu schwer wurde.

Welches System?

Von den vielen auf dem Markt vorhandenen Systemen entschieden wir uns auf Grund der gegebenen Platzverhältnissen in der Wohnung, der Vielfalt und generellen Verfügbarkeit des Angebotes zunächst für die Spur N mit Fleischmann Profigleis.

Vorbild

Schon zu Beginn war klar, dass es eine “Schweiz”-Anlage werden soll bestehend aus Rollmaterial welches in der Schweiz verkehrt (oder verkehrte). Auch die Landschaft sollte der Schweiz nachempfunden werden, inklusive entsprechenden Verkehrszeichen.

Da es in Spur N grundsätzlich keine Schmalspur (Nm) gibt, musste jedoch ein kleiner Kompromiss eingegegangen werden: Normalspur (z.B. SBB) und Schmalspur (z.B. RhB) auf der selben Nenngrösse 9 mm zu fahren. Es gibt zwar Spur N-Schmalspur (Nm), was dann Spur Z wäre. Allerdings gibt es auf dem Markt fast kein Rollmaterial dafür und zwei Gleissysteme zu verbauen wäre platztechnisch eine noch grössere Herausforderungen gewesen.

Deshalb gibt es teilweise sichtbare Grössenunterschiede beim Rollmaterial, da beispielsweise Fleischmann in Normalspur im Massstab 1:160 baut, Kato die rhätischen Schmalspurfahrzeuge hingegen im Massstab 1:150.

Und Los!

Nach dem ersten Einkauf von zwei Arbeitsböcken, Holzbrettern, Schienen, einem Trafo und einem Flirt-Zug begann der initiale Aufbau. Es war von Anfang an klar, dass die Anlage den vorhandenen Platz voll ausnützen muss und damit auch auf zwei Ebenen realisiert wird.

Gleisplan der ursprünglichen Anlage

Im Gleisplan der ursprünglichen Anlage gibt es zwei Fahrkreise (blau und grün) welche beide auf zwei Ebenen verkehren.

Was daraus geworden ist

Drei Jahre und ein Umzug später ist die Anlage mit einer Landschaft ausgebaut und mit Strecken erweitert worden. Sowohl die Anzahl Schienen, Weichen, Trafos als auch das Rollmaterial haben kräftig zugelegt.

Stand Februar 2021

360°-View

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Gleisplan

Gleisplan der Erweiterung mit Kato-Schienen

Von Fleischman zu Kato

Für den Bau der nicht sichtbaren Abstellanlage unterhalb des ersten Anlageteils entschied ich mich dann aus kostengründen für das Kato UNITRACK-Gleis. Erste Fahrversuche zeigten, dass alle Züge problemlos auf diesem Gleissystem fahren. Zudem sind alle Weichen standardmässig elektrifiziert und mit einem Unterflurantrieb ausgestattet. So müssen sie nicht, wie beim Fleischmann Profigleis, nachgerüstet werden.

Fasziniert und begeistert vom Kato-Gleis wurde dann auch die U-förmige Erweiterung mit Kato-Gleisen realisiert. Für den Tram-Kreis wählte ich dann das UNITRAM-System, ebenfalls von Kato und konnte alle drei Kreise miteinander verbinden. So ist es nun möglich vom Tram-Kreis über die U-Erweiterung in die Abstellanlage und von dort weiter hoch auf die ursprüngliche Anlage zu fahren.

Analog oder Digital?

Analog! Die ganze Anlage wird im Moment analog betrieben. Zum einen weil viel Rollmaterial Occasionsware ist, die noch nicht oder über keine Schnittstelle verfügt. Zum anderen weil mit den Weichen beider Hersteller wunderbar die entsprechenden Gleisabschnitte mit stromführend oder stromlos gemacht werden können. Damit entfällt grundsätzlich das manuelle Ein- und Ausschalten von Strecken.

Alles oder Nichts

Nebst den klassischen Zügen versuche ich alles irgendwie auf der Anlage zu verbauen, was es in Spur N an Verkehrsmitteln gibt und einigermassen passt. Das beinhaltet:

  • Tram
  • Trolleybus
  • Seilbahn
  • Zahnradbahn

Allerdings gibt es noch einige zusätzliches Features die man der Anlage noch verpassen könnte, wie zum Beispiel:

  • Standseilbahn
  • Car-System
  • Signale
  • Digitalisierung
  • Beleuchtung der Fahrzeuge

Blog und Fahrzeugsammlung

Auf dieser Webseite berichte regelmässig über die Entwicklung der Anlage in meinem Blogbeiträge und habe eine Fahrzeugsammlung aufgeschaltet.

Impressionen Fahrzeugpark

Flirt, Allegra und GTW geben sich ein Stelldichein.

Der neue Restaurantwagen von der Firma Pirata. Sehr gut gelungen!

Der Steuerwagen Typ DZt der Firma Eriam. Auch sehr gut gelungen, wenn auch in der Grösse zusammen mit den anderen Wagen etwas zu gross.

Ab 1957 bauten die SBB in mehreren Serien auf Untergestellen abgebrochener Personenwagen insgesamt 385 Stück des zweiachsigen Dienstbegleitwagens Db, von den Eisenbahnern in Anspielung auf die Beobachtungsfunktion „Sputnik“ genannt. Auch auf meiner Anlage verkehr ein solches Exemplar!

Nahaufnahme des Brawa Trolleybus.

Auch eine Seilbahn gehört natürlich zu einer “Schweiz”-Anlage.

Und zu guter Letzt hat sich auch noch die Aviatik ihren Platz gefunden.

Die Anlage zieht um!

Im Frühling 2019 musste die ganze Anlage an einen neuen Ort gebracht werden. Dieses “Pièce de résistance” hat aber den Umzug fast unbeschadet überstanden und war zum ersten mal auch unter freiem Himmel zu betrachten.

Vor dem Umzug musste das ganze Wagenmaterial zuerst transportsicher verpackt werden:

Am Tag des Umzugs konnte die Anlage als Ganzes fotografiert werden. Einmalig!

Am neuen Ort angekommen, hat die Anlage etwas mehr Platz bekommen. Eine Erweiterung war möglich! In einer U-Form um die Anlage herum entstand ein neuer Schienenkreis mit Anbindung an die bestehende Anlage auf der Ebene der bisherigen Abstellanlage.

Der Wand entlang entstand eine Hochgeschwindigkeitsstrecke. Die Schienen liegen auf “Betonschwellen” und haben eine überhöhte Schienenführung im Kurvenbereich. Die Züge neigen sich also beim Durchfahren nach innen.

Zudem entstand eine neue Abstellanlage für die Züge die primär auf der neuen ebenen Strecke fahren sollen. Es sind mehrheitlich die Hochgeschwindigkeitszüge und der amerikanische Amtrak-Zug (welcher mit den Fleischmann-Weichen nicht zurecht kommt) .

Der zweite Berg entsteht

Auf der bisher noch eher kalen linken Anlagenseite entstand ein weiterer Berg. Allerdings sollte dieser Berg auch mit einem Dorfteil ausgestattet und mit einer Zahnradbahn zu erreichen sein.

Die Streckenführung der Zahnradbahn vom bestehenden Dorf zum neuen Dorfteil erwies sich allerdings als nicht machbar. Zum einen ist das Verlegen der Zahnradstangengleise Sisyphusarbeit, zum anderen gab es Platzprobleme. So enstand zwar doch eine Zahnradbahn – in verkürzter Form.

Nach Abschluss der Arbeiten ist ein hübscher kleiner Ortsteil enstanden, mit allem was man so braucht für das tägliche Leben:

  • Bahnhof
  • McDonalds (mit Drive-in)
  • Hundeauslauf
  • Bushaltestelle
  • Baustelle

Der neue Dorfteil übrigens mit einer Strasse an den bestehenden Dorfkern angebunden. Die Einfahrt erfolgt über das Tunnelportal auf der unteren Ebene.

Zum Schluss die Gesamtansicht:

Fussgängerbrücke

Damit der Bahnhof und das Dorf für die Fussgänger auch ohne direkte Gleisüberquerung zu erreichen sind, wurde im Juli 2018 eine entsprechende Fussgängerbrücke von Faller installiert.